„Die Homöopathie wirkt nicht in der Leberwurst!“
So geben Sie homöopathische Arzneimittel bei Ihrem Tier richtig ein
Die Homöopathie ist energetische Medizin. Hier geht es nicht um „Wirkspiegel“ eines Arzneimittels im Blut, nicht um Dosierung von Milligramm Wirkstoff pro Kilogramm Körpergewicht des Patienten.
Mit der Gabe eines homöopathischen Mittels bekommt der Körper Impulse, selber etwas zu tun – ähnliche Impulse wie in der Elektrizität. Mit der Wahl des Mittels bestimme ich, was der Körper tun soll – mit der Wahl der Potenz gebe ich an, wie stark der Impuls ist.
Die Information eines homöopathischen Mittels wird über die Mundschleimhaut aufgenommen. Dem Menschen wird gesagt, er soll die homöopathischen Kügelchen („Globuli“) oder Tabletten langsam im Mund zergehen lassen – das Tier kann das nicht. Stecke ich die Globuli in Wurst oder in das Futter, kann die homöopathische Information nicht vom Tier aufgenommen werden.
Das erklärt, warum viele Tierhalter der Meinung sind, die Homöopathie wirke bei ihrem Tier nicht: „Das hat alles nichts gebracht.“ Da kann der Tierheilpraktiker sich die allergrößte Mühe geben, und die Mittel sind sorgfältig und absolut korrekt ausgewählt – wenn sie nicht korrekt verabreicht werden, können sie nicht wirken!
Also: für eine erfolgreiche homöopathische Behandlung ist es zwingend erforderlich, auf die korrekte Mittel-Eingabe zu achten!
Globuli (Kügelchen): Eine sterile 2-ml-Einmalspritze ziehen Sie auseinander, halten den Konus (das kleine Loch) zu, geben die verordneten Kügelchen in die Spritze und stecken die Spritze wieder zusammen. Drehen Sie sie um, ziehen kaltes Leitungswasser in die Spritze, lassen diese 10 bis 15 min liegen, bis die Kügelchen sich aufgelöst haben. Dann nehmen Sie die Spritze mit den aufgelösten Globuli, schwenken diese kurz hin und her und geben diese Flüssigkeit direkt in die Schnute des Tieres, so daß das Tier sie langsam schluckt (nicht „im Schuß“ eingeben, damit sich das Tier nicht erschreckt). Bitte schütteln Sie die Spritze nicht, sonst potenzieren Sie das Mittel weiter hoch, und es wirkt dann auf einer ganz anderen Ebene.
Nicht direkt vor und nicht direkt nach der Gabe eines homöopathischen Mittels Leckerchen oder Futter verabreichen, damit die Information des Mittels gut von der Mundschleimhaut aufgenommen werden kann. Jedes Gewürz würde diesen Vorgang stören.
Tabletten können genau wie die Globuli in einer Spritze (5-ml-Spritze) mit Wasser aufgelöst und dann eingegeben werden. Oder man zerdrückt sie vorsichtig mit zwei Plastik-Eierlöffeln (kein Metall verwenden) und gibt dann das Pulver direkt in die Schnute des Patienten. Die Tabletten bestehen aus Milchzucker, schmecken also gut.
Tropfen enthalten meistens ca. 50% Alkohol, das mögen die Tiere nicht. Homöopathische Tropfen lassen sich gut verabreichen, wenn Sie die verordnete Tropfenzahl in einen Plastik- oder Keramik-Eierbecher (kein Metall verwenden) geben, mit einer Spritze einige Tropfen Wasser hineinträufeln, alles zusammen vermischen, wieder in die Spritze ziehen und dann dem Tier direkt in die Schnute geben. Auch hier gilt: nicht direkt vor- oder nachher füttern! Auch keine Leckerli.
Wichtig: verwenden Sie für ein Mittel immer ein und dieselbe Spritze! Nehmen Sie niemals eine Spritze für mehrere Mittel, weil dann die Informationen miteinander vermischt werden. Es hat sich gezeigt, daß es sinnvoll ist, eine Spritze mit einem Aufkleber zu versehen oder mit einem wasserfesten Stift zu beschriften. Ich selber benutze jede Spritze wirklich nur ein einziges Mal, dann wird diese sofort entsorgt (daher heißen sie ja auch „Einmalspritzen“).
Ampullen: Manche homöopathische Komplexmittel gibt es nur in Form von Ampullen (z. B. von der Firma Heel). Meist kann der Inhalt der Ampullen oral verabreicht (= in die Schnute gegeben) und muß nicht injiziert werden.
Nehmen Sie die Ampulle so in die linke* Hand, daß der rote oder grüne Punkt auf dem Kopf der Ampulle Sie ansieht. Unter dem Punkt der Ampulle ist am Hals das Glas angeritzt (= Soll-Bruchstelle).
Kontrollieren Sie zunächst, ob im Kopf der Ampulle noch Flüssigkeit ist. Sollte dies der Fall sein, klopfen Sie ein paarmal dagegen, bis die Lösung in den Rumpf der Ampulle geflossen ist.
Brechen Sie dann den Kopf der Ampulle mit der rechten* Hand locker nach hinten weg und stellen die Ampulle auf eine feste Unterlage (nicht auf die Tischdecke stellen, das ist zu weich und die Ampulle kippt um).
Öffnen Sie eine 2-ml-Einmalspritze und eine Einmalkanüle (0,6 x 30 mm) und stecken die Nadel fest auf die Spritze. Nehmen Sie die Ampulle in die linke* und die Spritze in die rechte* Hand und entnehmen die benötigte Flüssigkeitsmenge aus der Ampulle. Sollte Luft in der Spritze sein, drücken Sie diese nach oben durch die Nadel hinaus und geben dann evtl. zuviel aufgezogene Flüssigkeit zurück in die Ampulle.
Nehmen Sie die Kanüle von der Spritze und geben die Lösung direkt in die Schnute des Tieres – so, daß es sie langsam schluckt.
Die restliche Flüssigkeit ziehen Sie dann in eine saubere Spritze und können sie so mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren, wenn Sie diese mit einer sterilen (also neuen) Kanüle verschließen.
Bitte sorgen Sie unbedingt dafür, daß Kinder keinen Zugang zu den homöopathischen Mitteln haben. Spritzen und Kanülen entsorgen Sie ebenfalls so, daß Ihre Kinder sie nicht im Müll finden und damit spielen können.
Homöopathen investieren eine Menge Zeit und Kraft, um das oder die richtigen Heilmittel für einen Patienten herauszufinden – bei ca. 3000 Mitteln keine einfache Arbeit. Der Erfolg einer homöopathischen Behandlung ist dann jedoch letztlich von der richtigen Verabreichung der Mittel durch den Tierhalter abhängig. Werden diese mit Wurst oder Futter verabreicht, war die Arbeit des Therapeuten „für die Katz“, was für alle Beteiligten – besonders jedoch für den Patienten – sehr schade ist. Denn mit der Homöopathie kann eine ganze Menge erreicht werden – nur eben nicht mit der Leberwurst…
*Linkshänder jeweils in die andere