Die Geschichte von Sunny und Lilly
Sunny kam am 01.08.2009 zu uns, nachdem meine Katze Gwenny nach kurzer Krankheit eingeschläfert werden mußte. Da mein Kater Joschi nicht alleine bleiben sollte (er war erst 4 Jahre alt), beschloß ich, in´s Tierheim zu fahren, um ihm einen Gefährten zu holen.
Im Tierheim setzte ich mich in die Mitte des Geheges, und in nullkommanix krabbelte mir ein kleines Kätzchen am Rücken hoch, kuschelte sich in meinen Nacken, wo es schnurrend und rülpsend verweilte. Kein anderes Kätzchen interessierte sich für mich, und als die Pflegerin wiederkam und mich fragte, welches es denn nun werden sollte, zeigte ich auf den kleinen Rülpser in meinem Nacken. Als sie es mir abzubbelte und zeigte, was sich da in meinem Nacken breitgemacht hatte, war ich erst mal ein bißchen entsetzt, denn ich hatte noch nie so ein häßliches Katzenkind gesehen. Es stellte sich heraus, daß es ein Kater war. Die Tiere werden dort von einem Tierarzt betreut, und „angeblich“ war er 3 Monate alt und gesund. Ich schätze mal, er war höchstens 2 Monate, und das mit gesund kriegten wir knüppeldicke. Joschi und Sunny (wie er nun hieß) wurden nach anfänglichen Schwierigkeiten zu dicken Kumpeln.
Wenn man bei uns ein krankes Tier aus dem Tierheim bekommt, dann muß man zur weiteren Behandlung zu eben diesem Tierarzt, der es auch im Tierheim betreut hat. Die Entfernung betrug 16 km, und es ging gleich in der ersten Woche los: das „angeblich“ gesunde Tier hatte ´nen dicken Schnupfen und die Ohren voll Milben. Wir waren dort nun wöchentlich, und der Tierarzt bekam es nicht in den Griff. Nach 5 Wochen bekamen wir keine Termine mehr für die darauffolgende Woche, es war angeblich alles voll. Das kann es wohl nicht sein, und mir blieb nichts anderes übrig, als mit ihm endlich meine Tierärztin aufzusuchen, was natürlich dann auf meine Kosten geschah. Meine Tierärztin hat es dann mit Homöopathie langsam hinbekommen. Leider waren Joschi und Sunny nur 3 Monate zusammen, dann ist mein Joschi überfahren worden.
Auch Sunny, nun einigermaßen erholt, sollte nicht alleine bleiben. Da ich zu dem Zeitpunkt auf das Tierheim nicht gut zu sprechen war, holte ich Lilly (von den Vorbesitzern DIVA getauft – sie hat wirklich Star-Allüren, wie auch Frau Siewert durch die Haaranalyse feststellte) vom Bauernhof. Die kleine Maus schleppte die Flöhe bei uns ein, also wieder mit beiden zum Tierarzt. Durch das Raufen mit Lilly hatte sich Sunny eine kleine Wunde seitlich zugezogen, die er über Nacht auf 2 Euro Größe, bis auf´s rohe Fleisch, offengeleckt hatte. Er mußte genäht werden, und da er schon mal in der Narkose war, wurde er auch gleich kastriert. Danach mußte er erst mal mit einem Trichter leben, bis alles verheilt war. Lange Rede kurzer Sinn, bis eine Woche vor Weihnachten waren wir fast wöchentlich beim Tierarzt, und dann war es schlagartig vorbei. Das war für mich das schönste Weihnachtsgeschenk: Sunny gesund. Was er auch damals alles beim Tierarzt ertragen hat, das war danach vorbei. Tierarzt und Auto fahren kann er nicht mehr ab, wen wundert’s.
Sunny und Lilly waren von Anfang an nicht die dicken Kumpel, aber sie haben sich akzeptiert. Dann ging es im Frühjahr 2011 mit den wilden Katzen los. Eine davon war sehr dreist und erklärte unsere Terrasse zu ihrem Zuhause (war ja immer was los), machte meine beiden, die hinter der Scheibe saßen, dermaßen an, daß Lilly durchdrehte und immer wieder den neben ihr sitzenden Sunny verprügelte. Sämtliche Maßnahmen, dieses Tier zu vertreiben, haben versagt. Leider bin ich den ganzen Tag zur Arbeit und konnte deswegen nicht dauernd eingreifen. Dann waren mal 3 Monate Ruhe, und dann waren sie wieder da. Im Sommer 2012 habe ich sie und die Horde zuletzt gesehen und hatte nun Hoffnung, daß sie ein anderes Futtergebiet gefunden haben. Aber es laufen auch noch andere Katzen draußen rum.
Mai 2013. Ich mache mich morgens gerade im Badezimmer fertig, und da ging in der Wohnung die Post ab. Sunny ist völlig durchgedreht und hat Lilly dermaßen verprügelt. Sie hat sich unter dem Bett in Sicherheit gebracht, aber Sunny ließ nicht von ihr ab, so daß sie vor Not unter das Bett gekackert hat. Ich hatte Mühe, sie auseinander zu bekommen. So kannte ich meinen Kater nicht, eigentlich war er immer der Prügelknabe. Danach habe ich sie tagsüber getrennt gehalten, bis es wieder einigermaßen ging, aber sie trauten sich beide nicht mehr über den Weg. Dann bekam Lilly wieder Oberwasser, und Sunny bekam wieder Dresche. Komischerweise roch sie vorher an ihm – und zack kriegte er welche in´s Gesicht. Ich nahm an, daß er vielleicht durch eine Krankheit komisch riecht und ließ daraufhin ein großes Blutbild machen, was aber gut ausfiel. Meine Tierärztin war auch ratlos und meinte, daß auch Katzen sich auseinanderleben können. Eine weggeben!!!! Das kam für mich nicht in Frage, da mußte es doch noch etwas geben. Dann kam der Urlaub, und sie waren für 3 Wochen bei meiner Freundin. Da lief es gut, nach dem Motto: „Wir müssen uns zusammenraufen.“ Als sie wieder zu Hause waren, ging es 3 Wochen gut. Ich froh. Wir wollen in´s Bett, Sunny sitzt im Schlafzimmer und macht sich nachtfein, ich habe Lilly auf dem Arm und lasse sie 50 cm vor Sunny runter – im gleichen Moment macht sie einen Satz und springt ihm voll in´s Gesicht. Er konnte so schnell nicht reagieren, und sie trifft voll in´s linke Auge. Er war auf dem Auge 2 Wochen blind! Gottseidank ist wieder alles in Ordnung, aber nun mußte ich handeln.
Besagte Freundin war vor Jahren mit ihren Katzen bei Frau Andrea Frankrone zur Telepathie und riet mir, Frau Frankrone anzurufen, was ich auch tat. Ein paar Tage später hatten wir einen Telefontermin. Wie beide übermittelten, war der Auslöser im Mai wieder eine andere Katze(sehr wahrscheinlich auf der Terrasse, wo sonst). Wahrscheinlich hat Sunny wieder die Dresche bekommen, und diesmal hat er sich das erste Mal gewehrt, und das fiel heftig aus. Jedenfalls ist es auf die Monate dermaßen hochgekocht, daß beide übermittelten, sie wären vom anderen völlig „angepisst“. Es sind noch einige erstaunliche Sachen rausgekommen, was aber toll war, daß Frau Frankrone einen sehr beruhigt hat und auch wieder Mut gemacht hat, daß wir es wieder hinbekommen. Frau Frankrone sagte, daß Sunny was für sein „Selbstvertrauen“ braucht und Lilly was zum „glücklich“ sein. Sie verwies mich an die Tierheilpraktikerin Frau Cornelia Siewert. Diese rief ich an und schilderte ihr unsere Probleme. Daraufhin mußte ich von Sunny und Lilly Haarproben zu ihr schicken, die analysiert wurden (nach der Analyse beschrieb sie Sunny als ängstlich und Lilly als „Star des Hauses“). Danach bekam ich von ihr 2 Spritzen mit Kügelchen (8 Wochen Depot) geschickt, die ich mit Wasser auflöste und beiden gab. Und siehe da, nach 4!!! Tagen lagen sie schon wieder Fell an Fell. Das passiert nicht oft, aber sie akzeptieren sich wieder. Zur weiteren Behandlung mußte ich für Lilly Kügelchen aus der Apotheke holen, die sie jetzt wöchentlich bekommt, und Sunny bekam nochmal ein Depot für ein halbes Jahr. Frau Siewert sagt, er müsse seine“ Mitte“ finden. Lilly ist nicht das Problem, das Problem ist Sunny. Ich bin sehr zuversichtlich, daß wir das mit Frau Siewerts Hilfe schaffen. Wenn man den Lebensweg von meinem Sunny liest, dann frage ich mich, ob der arme Kerl schon mal eine Mitte hatte, und wenn nicht, dann wird es Zeit!!!
Ich bedanke mich herzlich bei Frau Frankrone und Frau Siewert für ihre Hilfe und werde mit ihnen in Verbindung bleiben. Das nächste Mal werde ich nicht so lange warten, bis ich mir und meinen Katzen Hilfe hole.
Petra Holthoff, Paderborn