Wie ich lernte, umzudenken
Im Gedenken an unsere Hunde Elvis und Patch
Mein Name ist Ulrike Rave. Ich bin Diplom-Biologin und stand – bis ich Cornelia Siewert kennenlernte – der Arbeit von Heilpraktikern generell sehr skeptisch gegenüber. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn im Rahmen meines langjährigen naturwissenschaftlichen Studiums an einer deutschen Hochschule hatte ich gelernt, wie man wissenschaftlich arbeitet, und wurde infolgedessen auf die übliche logisch-materialistische Denkweise der westlichen Welt geprägt.
Aufgrund der Tatsache, daß bei der Herstellung homöopathischer Arzneimittel die verwendeten Ausgangssubstanzen so weit verdünnt werden, bis praktisch keinerlei wirksames Molekül mehr in der Lösung enthalten sein kann, war es für mich nicht nachvollziehbar, wie man derartige Verdünnungen, die ja offensichtlich nur noch aus Wasser bestanden, zur Behandlung von Krankheiten einsetzen konnte. Ich hielt allenfalls einen Placebo-Effekt für möglich.
Doch wie das Leben spielt änderte ich meine Einstellung grundlegend, als im Jahr 2007 unser Harzer Fuchs-Rüde Elvis, den wir unendlich liebten, an einem Lungentumor und weiteren unerklärbaren Lähmungen in den Hinterbeinen schwer erkrankte. Nach einer nerven- und geldverzehrenden Odyssee von Tierarzt zu Tierarzt brachten wir Elvis schließlich auch in die Tierärztliche Hochschule Hannover, wo man uns (nach einem Diagnosemarathon) mit unserem hoffnungslosen, als nicht mehr therapierbar eingestuften „Fall“, nach Hause schickte.
Wir waren ja so verzweifelt!
Den letzten Strohhalm der Hoffnung reichte uns das Schicksal mit dem Vorschlag einer Bekannten, Elvis einmal von der Tierheilpraktikerin Cornelia Siewert untersuchen zu lassen. Ich war bereit, alles zu versuchen, um unseren Hund zu retten, und wir machten uns trotz meiner Zweifel auf den Weg zu ihr.
In ihren Praxisräumen herrschte eine friedvolle und deutlich ruhigere Atmosphäre als in der hektischen Tierklinik, und ich spürte sofort das große Verantwortungsbewußtsein, das Frau Siewert gegenüber unserem Hund empfand. Sie stellte uns viele Fragen über Elvis, die uns bisher noch niemand gestellt hatte, untersuchte ihn, und wir begannen sofort mit einer homöopathischen Therapie gegen den Krebs.
Um es kurz zu machen: auch Frau Siewert konnte Elvis` Leben in diesem späten Stadium der Krankheit nicht mehr retten. Es gibt einfach Grenzen. Was ich damit meine, ist, daß Elvis in einem extrem schlechten Zustand war, als wir ihn im Jahr 2002 bekamen. Sein Fell war stumpf und stand vom Körper ab wie ein alter Besen. Er war verängstigt, stank aus allen Poren, und wenn er urinierte, war der Geruch selbst in einigen Metern Entfernung kaum auszuhalten. Am Hals hatte er gar kein Fell mehr, dort war wohl die Kette, an der er jahrelang hing, nahezu eingewachsen gewesen. Und auch am Bauch gab es kaum noch Haare. Die Haut war entzündet und die Ekzeme nässten, an den Ellenbogen hatte er Druckgeschwüre.
Niemand weiß, wie alt Elvis damals war, aber es war offensichtlich, daß er Zeit seines Lebens mit minderwertigem Futter gefüttert worden sein mußte und auch mißhandelt worden war. Gott sei Dank wurde er schließlich vom Tierheim Schloß Neuhaus gerettet, so daß wir ihn finden konnten!
Wie weit dieser wundervolle, sanftmütige Hund von einem lebenswerten Leben entfernt gewesen war, konnten wir nur erahnen… Elvis kannte z.B. keine Wurst! Als wir ihm eine Scheibe zuwarfen, schaute er dem undefinierbaren „Teil“ nur staunend hinterher und ließ es liegen. Er hatte noch niemals Leckerlis gegessen und kannte keines der üblichen Kommandos wie etwa „Sitz“ oder „Platz“. Männer, Kinder, Autos, Fahrräder, Mofas, Wasser (und wenn es nur eine winzige Pfütze war) versetzten ihn in Panik!
Doch nachdem er einige Zeit bei uns war, richtete sich sein Körper scheinbar immer mehr auf, und er erschien uns jetzt plötzlich viel größer als vorher! Mit ganz viel Liebe und Geduld lernte er, am Fahrrad zu laufen und sogar seine schlimmste Angst – die vor dem Wasser – zu überwinden. Als Beweis seiner großen Liebe folgte er mir eines Tages schwimmend in einen See, wobei ich ihn an seinem Geschirr über Wasser hielt, um ihm Sicherheit zu geben. Das war ein unbeschreibliches Erlebnis für uns beide.
Ich könnte ein ganzes Buch mit Geschichten über ihn füllen, aber was ich eigentlich sagen will ist, daß Elvis aufgrund seiner traurigen Vergangenheit denkbar schlechte Voraussetzungen hatte, gesund alt zu werden. Heute bin ich mir sicher, daß Frau Siewert Elvis` Leben deutlich hätte verlängern und seine Lebensqualität verbessern können, wenn wir sie nur früher kennengelernt hätten. Vielleicht wäre es dann erst gar nicht zum Ausbruch der Krankheiten gekommen?
Deshalb ließen wir – nachdem Elvis von seinen Leiden erlöst und in den Hundehimmel entsandt worden war – unseren zweiten Hund Patch, einen kastrierten Magyar Vizsla-Rüden (großer Jagdhund), sofort ausgiebig von Frau Siewert untersuchen. Sie stellte bei ihm unterschwellig bereits vorhandene Probleme an Herz, Niere und Leber fest.
Anmerkung: Patch wurde von uns Anfang 2004 extrem übergewichtig als „Notfall“ aufgenommen. Wir wußten so gut wie nichts über seine früheren Haltungsbedingungen, doch wir waren (laut Impfpaß) die fünften(!) Halter in seinen bis dato fünf Lebensjahren. Der arme Kerl hatte massiven Hautausschlag, der manchmal von einer Minute auf die andere regelrecht explodierte. Besonders schlimm sah es am Bauch und in den Ohren, an der Schnauze und an den Augen aus. Ohne Cortison ging gar nichts, das bekamen wir sozusagen von Anfang an mit dem Hund „mitgeliefert“.
Wir übergaben Patch also in die therapeutischen Hände von Frau Siewert, und der Ausschlag verschwand nach einiger Zeit mit kleineren Rückschlägen schließlich für immer. Das Cortison wurde überflüssig! Je nach Bedarf brauchte Patch in den kommenden Jahren mehr oder weniger kontinuierlich kleinere homöopathische Mittel für seine angeschlagene Organe, manchmal auch Bachblüten für die Psyche und andere alternativ-medizinische Heilmittel (Schüssler-Salze etc.).
Was wir auch sehr gut fanden: Frau Siewert schickte uns auch schon mal zum Tierarzt, wenn sie es für erforderlich hielt.
So fühlten wir uns immer sicher und auf der richtigen Seite, weil wir wußten, daß Patch durch sie medizinisch optimal betreut wurde.
Lernen mußten wir allerdings im Laufe der Jahre schon so einiges:
Homöopathische Arzneimittel können manchmal zu einer „Erstverschlimmerung“ der Symptome, die man ja eigentlich beseitigen möchte, führen.
Wir mußten lernen, Geduld zu üben, und zu Beginn der Behandlung eine Erstverschlimmerung bei Patch auszuhalten, bis sich eine anhaltende Besserung seiner chronischen Beschwerden einstellte. Das war nicht einfach, obwohl Frau Siewert es uns vorher angekündigt hatte.
Was wir außerdem lernen mußten, war, daß die Homöopathie in den meisten Fällen nicht auf Knopfdruck wirkt, wie z.B. ein Abführmittel.
Eine chronische Krankheit entsteht nicht von heute auf morgen, und der Körper braucht seine Zeit – womöglich sind es manchmal gar Wochen und Monate, in denen ein Mittel regelmäßig und pünktlich eingegeben werden muß – damit ein schon lange krankes Organ sich erholen und wieder gut arbeiten kann. Aber: der Weg lohnt sich!
Nachdem wir das begriffen hatten (jeder macht Fehler), blieben wir in regelmäßigem Kontakt mit der Tierheilpraktikerin und ließen, nach einer festen Zeitvorgabe (oder wenn wir selbst es für notwendig hielten) Nachtestungen durchführen, um festzustellen, ob sich der Bedarf an Mitteln verändert hatte.
Dadurch ging es Patch viele Jahre sehr, sehr gut, und er war ein glücklicher und sehr zufriedener Hund. Wir wußten, daß er – wie bei alten Menschen auch – in seinen späteren Jahren manche Mittel dauerhaft bis zum Ende seines Hundelebens unterstützend einnehmen mußte, aber wir sahen auch, daß er blendend aussah und sich sichtlich wohl fühlte – ohne daß er chemische Medikamente vom Tierarzt hätte einnehmen müssen, die oft erhebliche Nebenwirkungen haben.
Patch wurde stolze 13,5 Jahre alt! Er war bis zum Schluß gut gelaunt, lustig und verspielt…
Nachdem er im Frühjahr 2011 eine Kehlkopflähmung erlitten hatte, die vom Tierarzt erfolgreich operativ behandelt werden konnte, verlebte er – mit Unterstützung von Frau Siewert und dem Tierarzt – immerhin noch 1,5 glückliche Jahre.
An einem extrem heißen und schwülen Sommertag, es war der 03.07.2012, sollte sein Leben jedoch enden. Notfallmäßig rasten wir mit ihm in die Tierklinik. Ganz nah an unserer Seite wurde er dort (aufgrund extremster Atemnot und Herzflimmern infolge der Kehlkopflähmung) sanft in den Schlaf gelegt und für immer erlöst.
Durch die Erfolge, die Frau Siewert bei der Behandlung unseres Hundes Patch sowie auch der Tiere zahlreicher Freunde hatte, sehe ich heute die Homöopathie mit ganz anderen Augen. Ich habe gelernt, daß es weit mehr zwischen Himmel und Erde gibt als das, was wir mit unseren wissenschaftlich anerkannten Methoden nachvollziehen können.Ohne diese homöopathischen Hilfen hätten wir auch diesen Hund sehr viel früher verloren.
Mit Verlaub gesagt: Es ist mir mittlerweile „piep-egal“, wie die Homöopathie funktioniert. Fest steht, daß sie funktioniert. Vorausgesetzt, man hat das Glück, eine Therapeutin zu finden, die sich wirklich damit auskennt und ihr Fach beherrscht.
Bei Tieren gibt es übrigens keinen Placebo-Effekt!
In diesem Sinne kann ich nur jedem empfehlen, den verhältnismäßig preiswerten Weg einer alternativ-medizinischen Behandlung zu gehen, denn eine tierärztliche Behandlung, die zu spät kommt und überdies womöglich im Vorfeld hätte verhindert werden können, ist mit Sicherheit teurer und auch nicht immer erfolgreich! Ganz abgesehen vom Leid des Tieres.
Was für uns das Allerwichtigste ist?
Daß wir eine so lange und glückliche Zeit mit Patch erleben durften! Daß er sich trotz angeschlagener Organe ausgesprochen wohl fühlen durfte bis zu seinem letzten Tag.
Das ist nicht mit Geld zu bezahlen….
Daß ich diesen Beitrag mit der Bitte um Veröffentlichung auf dieser Internetseite geschrieben habe, war mir ein Herzensanliegen.
Vielleicht kann ich somit auch manchen ermutigen, der alternativen Tierheilkunde Vertrauen zu schenken und dadurch die Chance zu erhalten, noch viel mehr glückliche Stunden mit seinem Tier zu verleben!
Das wünsche ich allen von Herzen!
Ulrike Rave, Klosterplatz 12, 33602 Bielefeld
Email: ulli@artimalaya.de